Einfallsreichtum und Vielfältigkeit prägen die Konzerte Locatellis. Seine Introduttioni teatrali sind ein wahres Feuerwerk an musikalischen Ideen, Kontrasten und Effekten; seine Concerti grossi stellen die Virtuosität der Solisten unter Beweis.
Diese Einspielung realisiert die Konzerte in kleiner Besetzung. So hatte es Locatelli vorgesehen, der auf seinen Reisen mit ortsansässigen Ensembles musizierte: Ein Wechselspiel von hochvirtuosen, anspruchsvollen Solo- und einfacher gehaltenen Tutti-Passagen.
Das Thüringer Bach Collegium knüpft hier stilistisch an die viel beachtete Veröffentlichung der Konzerte von Prinz Johann Ernst von Sachsen-Weimar an und führt die Serie von Einspielungen auf audite weiter.
Erscheint am 11. April 2023
Diese CD können Sie ab Erscheinungsdatum über Audite bestellen:
Johann Sebastian Bach – Weihnachtsoratorium BWV 248
Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium als Neueinspielung aus der Arnstädter Bachkirche sollte im vergangenen Jahr ein festliches Advents-Konzert der ACHAVA Festspiele Thüringen werden. Die Pandemie machte diesem Erlebnis jedoch einen Strich durch die Rechnung, so dass es ohne Publikum aufgeführt werden musste.
Die Musiker aus der ganzen Bundesrepublik und aus Tschechien waren dennoch hochmotiviert, denn der Deutschlandfunk Kultur nahm das einzigartige Musikprojekt auf, so dass es am 20. Dezember 2020 im Radio von Neuseeland bis Amerika zu hören war. Durch die Covid-Pandemie waren und sind die Künste in ihrer großen Vielfalt eigentlich zum Schweigen verurteilt.
Deutschlandfunk Kultur jedoch machte es gemeinsam mit den ACHAVA Festspielen Thüringen möglich, dass am »Euroradio Christmas Music Day« 2020 das Weihnachtsoratorium mit den Kantaten I bis III von Johann Sebastian Bach in der Bachkirche in Arnstadt erklang und so die Herzen der HörerInnen in aller Welt bewegte.
Wer diese Übertragung verpasst hat, kann sich das Hörerlebnis nun nachhause holen. Heute erscheint die 5. CD im Handel.
Das Thüringer Bach Collegium musiziert gemeinsam mit dem Ensemble Polyharmonique unter der Leitung des Konzertmeisters Gernot Süßmuth. Wie zu Zeiten Johann Sebastian Bachs treten die Gesangssolisten aus dem neunköpfigen Vokalensemble hervor. Dazu passend präsentiert das Thüringer Bach Collegium die Instrumentalparts ebenfalls solistisch. Diese Form des Musizierens ermöglicht eine besondere Transparenz und Durchhörbarkeit. Gespielt wird auf den verschiedenen Emporen der Kirche in gebührendem Abstand, rund um die berühmte Wender-Orgel der Arnstädter Bach- kirche. In der Kirche konnte sich im Dezember 2020 aufgrund der pandemischen Situation keine Gemeinde versammeln.
Virtuosi
Musikalische Debattenkultur vom Feinsten – Bachs Adaption des italienischen Concerto-Stils
Es ist eine folgenreiche Begegnung: Um das Jahr 1714 fällt dem Weimarer Hoforganisten Johann Sebastian Bach das druckfrische Opus 3 L’Estro armonico von Antonio Vivaldi in die Hände, und bald ist für ihn musikalisch nichts mehr wie zuvor. Mit Feuereifer eignet Bach sich den modernen Concerto-Stil des roten Priesters aus Venedig an. Und getreu der Bedeutung des Wortes »concertare«, das im Italienischen so viel wie »sich verbinden«, im Lateinischen jedoch »streiten« oder »kämpfen« heißt, tritt Bach alsbald in einen Wettstreit zunächst mit seinen italienischen Vorbildern und sodann mit sich selbst:
Anfangs arrangiert er Vivaldis Violinkonzerte für sein (Haupt-)Instrument, die Orgel. Anschließend aber implementiert er die Prinzipien Vivaldis in seinen eigenen instrumentalen Concerto-Stil. Das Ergebnis sind seine unvergänglichen Köthener Konzerte für ein bis drei Solo-Instrumente und Orchester, die das Concerto-Prinzip aus gliedernden Tutti-Ritornellen und dazwischen gesetzten fantasievollen Solo-Episoden mit Bachs einzigartigen Fähigkeiten des polyphonen Denkens verschmelzen – hochvirtuose Werke, in denen sich alle teilnehmenden Instrumente gewissermaßen auf Augenhöhe mal miteinander verbinden, mal miteinander in einen harten Wettstreit treten.
Nominiert für den International Classical Music Award.
Dies alles ist nachzuhören auf der dritten audite-Aufnahme des Thüringer Bach Collegiums: gut 70 Minuten Wettstreit um die besten musikalischen Argumente, vorgebracht mit einer funkensprühenden Virtuosität, der sich niemand entziehen kann!
Die Auferstehung Christi, Missa Brevis – Anton Schweitzer
Die 3. CD des Thüringer Bach Collegiums mit Werken von Anton Schweitzer ist jetzt im Handel
Im dritten Jahr seines Bestehens bringt das Thüringer Bach Collegium sein dritte CD heraus. Eine Weltpremiere! Dafür konnten erfahrene und versierte Partner gewonnen werden: Die Plattenfirma Capriccio (Wien) hat die Einspielungen produziert, Deutschlandfunk Kultur das Konzert aufgenommen. Darüber hinaus wird das Thüringer Bach Collegium von Musikwissenschaftlern betreut, z. B. der emeritierten Hochschulprofessorin Prof. Dr. Helen Geyer (Musikwissenschaft) und dem Leiter des Thüringer Landesmusikarchivs, Dr. Christoph Meixner.
Nach langjähriger Restaurierung wurde die Arnstädter Oberkirche für diese Aufnahme erstmals wieder musikalisch genutzt. »Die ehemalige Wirkungsstätte Johann Sebastian Bachs mit ihrer wunderbaren Akustik ist für das Thüringer Bach Collegium quasi ein magischer Ort. Zudem haben wir uns die Oberkirche im Mai unter Coronabedingungen erschlossen, was hieß, dass wir in gebührendem Abstand zueinander musiziert haben.«, erinnert sich der künstlerische Leiter Gernot Süßmuth.
»Die lebendige Erstaufnahme des Thüringer Bach-Collegiums unter Gernot Süssmuth bei Capriccio macht dieses Werk zu einer lohnenden Entdeckung.«
(Neue Zürcher Zeitung NZZ)
»riesiges Vergnügen … ist es jetzt natürlich für die Zuhörer auch, die sich fragen, wie denn solch großartige Musik so lange vergessen sein konnte. Dass sie das nicht mehr ist, dafür sorgt das Thüringer Bach Collegium mit diesem überaus gelungenem neuen Album.« MDR Klassik
»The Thüringer Bach Collegium directed by Gernot Süßmuth performs to their usual high standards« WTJU 91.1FM University of Virginia
Bestenliste Preis der Deutschen Schallplattenkritik.
Johann Bernhard Bachs vier Orchestersuiten, einst komponiert für die Hofkapelle des kunstsinnigen Herzogs von Sachsen-Eisenach, gehören zur stilistisch vielfältigsten Musik, die der mitteldeutsche Hochbarock hervorgebrach hat. Und zur anspruchsvollsten. Nicht von ungefähr schwärmte Georg Philipp Telemann, für einige Jahre Kapellmeister in Eisenach, rückblickend: »Ich muß dieser Capelle, die am meisten nach frantzösischer Art eingerichtet war, zum Ruhm nachsagen, daß sie das parisische, so sehr berühmte Opern-Orchester übertroffen habe.« Johann Bernhard Bach war ab 1703 der Cembalist dieses Edelklangkörpers. Seine Orchestersuiten bieten gewissermaßen den einzigen erhaltenen »Soundtrack« zu dem glanzvollen musikalischen Leben am Eisenacher Hof der 1710/20er Jahre. Und das kommt ganz kosmopolitisch daher, wahrhaft europäisch: Prickelnd virtuos wie ein feuriger Italiener, dabei elegant und geschmackvoll wie ein nobler Franzose. Mit anderen Worten: »Vermischter Geschmack«, für den die besten deutschen Komponisten des Spätbarock berühmt waren, in seiner feinsten Ausprägung. Kein Wunder, dass Johann Bernhard Bachs Orchersuiten auch zum Kernrepertoire von Johann Sebastian Bachs Leipziger Collegium Musicum gehörten. Und auch dessen Kompositionen unüberhörbar beeinflusst haben!
Dies alles ist für das Thüringer Bach Collegium Grund genug, mit seiner zweiten CD-Produktion die Entdeckungsreise durch die mitteldeutschen Residenzen fortzusetzen – und mit unbändiger Musizierfreude diese Brillanten früher Thüringer Orchesterkultur wieder lebendig werden zu lassen. Bon Appétit!
Concerti – Prinz Johann Ernst von Sachsen-Weimar
Diese CD mit allen Konzerten können Sie über Audite bestellen:
Nominiert für den International Classical Music Award.
Die vorliegende Veröffentlichung ist die Debüt-CD des Thüringer Bach Collegiums und der Beginn der Zusammenarbeit mit audite.
Prinz Johann Ernst IV. von Sachsen-Weimar (1696–1715) wurde von Johann Gottfried Walther unterrichtet, Johann Sebastian Bach schaute dem jungen Prinzen beim Komponieren ebenfalls über die Schulter und arrangierte einige der Konzerte des Prinzen für Cembalo oder Orgel für den Eigengebrauch. Den Violinkonzerten verlieh Georg Philipp Telemann den letzten Schliff. Das Ergebnis ist unverkennbar italienisch: mal funkelnd-virtuos, mal besinnlich-gesanglich – komponiert vom viel zu früh verstorbenen »Vivaldi von der Ilm«.
»Klassik-Entdeckung des Jahres (…) Der Sommer ohne diese Konzerte ist möglich, aber sinnlos. Wie eine Windmaschine fegt das frisch gegründete Thüringer Bach Collegium in seinem Albumdebüt die Sinne frei, dass es eine Lust ist und alles leicht macht.« (Die Welt, Elmar Krekeler)
Das Thüringer Bach Collegium unter der Leitung von Gernot Süßmuth hat die sechs Violinkonzerte von Prinz Johann Ernst, wie sie 1718 posthum von Telemann herausgegeben wurden, mit überbordender Spielfreude eingespielt. Ergänzt werden sie durch zwei weitere Konzerte, die in Originalstimmensätzen der Weimarer Hofkapelle erhalten blieben, ein Konzert für Trompete und Orchester sowie ein Konzert für zwei Violinen, das auf Grundlage von J. S. Bachs Bearbeitung »zurück arrangiert« wurde.
Die Einspielung ist eine Pioniertat, mit der ein zentrales Kapitel Weimarer Musikgeschichte wieder hörbar wird – eines, in dem auch die Werke des Hoforganisten Johann Sebastian Bach ihren Platz hatten. Die Konzerte des Prinzen entstanden zeitgleich mit Bachs Weimarer Kantaten und liefern wie kein anderer Werkkomplex den »Soundtrack« zum lebendigen Musikleben im Schloss. Die musikalische Perspektive war eine europäische. 1713 brach eine regelrechte ›Vivaldimania‹ aus; man arrangierte, komponierte und imitierte – nachzuhören in den Konzerten des Prinzen im feinsten Vivaldi-Stil.
»Geistreiche, klangvolle Musik, die das Ensemble unter Leitung von Gernot Süßmuth, der auch als virtuoser Solist fungiert, zum Leuchten bringt. Als Dreingabe hat Süßmuth ein Konzert für zwei Violinen rekonstruiert, was Bach hoch genug schätzte, um es für Cembalo zu bearbeiten.« (concerti, Sabine Näher)
»(…) Prinz Johann Ernst von Sachsen-Weimar, der im Dunstkreis von Georg Philipp Thelemann, Johann Gottfried Walther und Johann Sebastian Bach eine Reihe barocker Virtuosenkonzerte schrieb, die in ihrer prächtig munteren Art an Vivaldi erinnern, und doch eine eigene Handschrift aufweisen (audite). Das Thüringer Bach-Collegium ermöglicht diese erstaunliche wie erfreuliche Entdeckung.« (Süddeutsche Zeitung, Helmut Mauró)